Nepal - Makalu - 8463m

Der "kleinste" der Big Five

 

Wenn man auf 4850m am See ein Stück oberhalb des Hillary BC steht und Richtung Makalu Gipfel blickt, ist die Ehrfurcht riesengroß. 3600 Höhenmeter ist der Gipfel entfernt.

Die Distanzen am Makalu sind gewaltig. Erst wenn man am Makalu unterwegs war, kennt man den Unterschied zu einem "kleinen" 8000er. Der Makalu zählt neben Everest, Lhotse, K2 und Kanchenjunga zu den Big Five.

 

Ich durfte 2016 wieder Teil eines großartigen internationalen Teams sein: Ferran Latorre - unser Expeditionsleiter, Arjun Vajpai aus Indien und wir vier Österreicher: Hans Wenzl, Christoph König, Reini Auzinger und ich.

 

Trotz der weiten Distanzen ist es aufgrund der Topografie am Makalu nicht möglich viele Lager zu errichten. Das erste Lager ließen wir aus. Unser erstes Lager war das Lager auf 6600m, das eigentliche Lager 2, und unser zweites und gleichzeitig letztes Hochlager vor dem Gipfel befand sich am Makalu La auf 7500m.

 

Bevor wir uns zum Gipfel aufmachten verbrachten wir 21 Nächte im Basislager auf 5700m und einige Nächte im Hochlager auf 6600m. Unsere Akklimatisation war also nahezu perfekt. Vor allem weil wir lange auf ein passendes Wetterfenster warten mussten, das nicht und nicht kommen wollte. Oft stürmte es mit bis zu 100km/h in der Gipfelregion.

Am 20.5.2016 war es dann aber endlich so weit und wir starteten vom Basislager zu unserem Gipfelversuch.

Am 22.5.2016 abends ging es für Ferran, Hans, Reini und mich vom Makalu La auf 7500m los Richtung Gipfel. (Christoph verließ unsere Expedition schon etwas früher - er hatte sein Ziel, über 7000m zu kommen, erreicht und war zu seiner Familie zurückgekehrt. Arjun startete von Lager 4 auf 7800m).

Reini musste mit Magenproblemen leider etwas oberhalb Lager 4 wieder wenden. Für mich war es auf 8080m aus - meine Bronchien waren zu verschleimt, machten "dicht" und das Atmen unmöglich.

Ferran, Hans und Arjun standen am 23.5.2016 zur Mittagszeit am Gipfel auf 8463m. Für Ferran war es der zwölfte 8000er, für Hans der achte. Arjun erreichte den Gipfel seines vierten 8000ers. (Wir waren alle, außer Arjun, ohne Flaschensauerstoff unterwegs).

 

Um sich eine Vorstellung von den Distanzen machen zu können: Ferran und Hans benötigten am Gipfeltag für den Weg vom Makalu La zum Gipfel und wieder zurück ins Lager am Makalu La fast 24 Stunden!

 

Auch wenn wir nicht alle am Gipfel standen, war der Makalu nicht nur ein gigantischer Berg, sondern einfach ein gigantisches Erlebnis! Und wir Freunde sind noch stärkere Freunde geworden! 



Fotos der Bildergalarie:

 

1/ Puja (Foto: Ferran Latorre)

2/ ABC 5700m - Makalu mit Sturmhaube

3/ Blick von C2 6600m - rechts Lhotse und Everest

4/ Camp 2 6600m

5/ Camp 2

6/ Camp 2 - im Hintergrund Lhotse und Everest

7/ Camp 2 - Blick zu Lhotse und Everest

8/ Aufstieg zum Makalu La

9/ Aufstieg zum Makalu La

10/ Aufstieg zum Makalu La

11/ Aufstieg zum Makalu La

12/ Camp 3 Makalu La 7500m (Foto: Reini Auzinger)

13/ Makalu La

14/ Makalu La

15/ Arjun Vajpai, Ferran Latorre und Hans Wenzl am Gipfel des Makalu 8463m; 23.5.2016 (Foto: Boyan Petrov)